Da könnte ja jeder kommen!
Sie wurde jedenfalls angeklagt und sie hat sich der Verhandlung entzogen.
Wenn alles so ein "Witz" ist, warum hat sie sich dann der Sache nicht im Gericht gestellt und ihre Argumente vorgetragen bzw. vortragen lassen?
Ihr Verteidiger sieht es übrigens auch so, dass man das vor Gericht aufarbeiten sollte und nicht am Stammtisch:
QuelleAuch der Verteidiger von Irmgard F., der Kieler Anwalt Wolf Molkentin meint, dass "jede Vorführung dieser ungeheuren Verbrechen und die Aufarbeitung der Strukturen dahinter letztlich der Gerechtigkeit dienen."
Nachtrag: Die Flüchtige wurde gefasst.
Geändert von Little_Ally (30-09-2021 um 14:26 Uhr)
Unnötige Zeit und Geldverschwendung!
Was für eine Verurteilung soll da schlimmsten Falls bei rauskommen, Bewährungsstrafe?
Damit wird/könnte sie sich den Popo abwischen lassen!
War man zu der Zeit mit 18 Jahren als Frau überhaupt strafrechtlich schon erwachsen?
Ich denke auch, man will einfach mal wieder "ein Zeichen setzen" so nach dem Motto, wir haben nicht vergessen.
Sie ist ja inzwischen gefasst worden.
Als Stenotypistin und Schreibkraft in der Kommandantur von Stutthof soll sie zwischen Juni 1943 und April 1945 den Verantwortlichen des Lagers bei der systematischen Tötung von Gefangenen Hilfe geleistet haben.
Trotzdem ein Witz.
Wie schon oben geschrieben es sollen Zeichen gesetzt werden.
96 Jahre alt. Pflegeheim? Legst du da wirklich normale Maßstäbe an?
Und verrate mir doch, warum man 70 Jahre nach 2 Befragungen jetzt nochmal damit ankommt?
Was will man 2021 damit erreichen? In meinen Augen macht man sich absolut lächerlich mit so einer Farce bei einer 96 Jährigen.
War die Justiz 80 Jahre lang zu doof? Oder hat es halt 80 Jahre gedauert um das zu ermitteln?
Dieser Prozeß 1955-1960 ok, aber 2021 ist lachhaft.
Aber wahrscheinlich war ihre Rolle dort bei den 2 Befragungen einfach zu winzig für eine Anklage, aber jetzt wo maximale Politische Korrektheit oberstes Gebot hat, wird nach 80 Jahren Anklage erhoben.
Was soll daran der Witz sein?
Das ist das Rechtssystem eines demokratischen Staates bei der Arbeit. Und das ist gut so. Die alte Frau wird nach Jugendstrafrecht angeklagt, auf ihr Alter wird Rücksicht genommen, sie hat einen Verteidiger. Die 65.000, die allein in diesem KZ ermordet wurden, und zu deren Ermordung sie vielelicht Beihilfe geleistet hat, hatten all dies nicht.
Es waren ja die kleinen Rädchen wie diese Sekretärin, ohne die die riesige Mordmaschinerie der Nazis gar nicht hätte laufen können. Wenn sich herausstellt, dass sie gewusst hat, was in diesem Lager passiert, halte ich eine Verurteilung für völlig angebracht. Sie wurde nicht dazu gezwungen, sie hätte auch irgendwo anders arbeiten können. Das hat sie nicht getan. Sie blieb. Vielleicht nicht aus Überzeugung, vielleicht nur aus Gedankenlosigkeit, aus Bequemlichkeit. Aber auch durch ihre Arbeit konnte der Betrieb in diesem Lager ungestört laufen. Und für ihre Entscheidung damals muss sie sich jetzt verantworten.
Natürlich geht es in diesem Prozess nicht mehr um Strafe. Wie sollte die auch aussehen? Auch ein Lebenslänglich (was ja eh ausgeschlossen ist) würde für sie ja nur 2 oder 3 oder 4 Jahre Haft bedeuten. Der 93-jährige Bruno D, ein ehemaliger wachmann, wurde letztes Jahr zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt.
Nein, es geht um Gerechtigkeit. gegenüber den Opfern und ihrer Angehörigen. Es geht darum, dass sich Deutschland seiner Verantwortung stellt. Sehr, sehr spät, deswegen kamen ja auch viel zu viele der Haupttäter ungeschoren davon.
Aber eben doch noch nicht zu spät.
Dass jahrzehntelang nicht gegen die NS-Täter ermittelt wurde, ist eine Schande für die deutsche Justiz. Aber daraus abzuleiten, dass man auch jetzt nicht mehr ermitteln und anklagen sollte (nach dem Motto "is eh schon wurscht"), würde diese Schande doch nur verlängern.
Geändert von NewMorning (30-09-2021 um 14:59 Uhr)
Ja, was du von der 18 Jährigen verlangst, können andere auch von anderen Leuten verlangen.
Du hast aber völlig Recht, dass das wenig Sinn ergibt. Genauso wenig Sinn, wie dass, was du von der damaligen 18 Jährigen verlangst.
Wenn deine oma in der Nähe des Lagers gewohnt hätte und Sekretärin wäre, hätte sie genauso dort eingeteilt werden können wie die 18 Jährige.
Ich kenne deine Oma nicht, aber glaube nicht, dass sie sich dem verweigert hätte. Denn das hätte fast niemand getan.
Und genauso wäre deine Oma nicht schuldig an den Vorwürfen, wenn sie da nur ihre Sekretärinnen Arbeit gemacht hätte.
PSu hast deine Oma als Beispiel gebracht, deswegen gehe ich auf sie ein. Von selbst hätte ich sie nicht erwähnt.
das melken eines leeren euters bewirkt nur,
das man vom melkstuhl gestossen wird.
rise and rise again until the lambs become to lions.