Ich sehe nicht, daß hier irgendjemand die Taten der nationalen Sozalistischen Arbeiterpartei Deutschlands verteidigt oder entschuldigt.
Bei einem solchen Prozess, oder überhaupt einer Anklage, sollte es aber um die individuelle Schuld gehen.
Die Frau dürfte Jahrgang 1925 sein, durchlief also in Kindheit und Jugend die volle Indoktrination. Gerade junge Menschen können sich da schwer entziehen. Sie hat eine Lehre bei der Sparkasse gemacht (eine staatliche Institution wo man beamtet wurde), war also weisungsgebunden.
Wie hier schongeschrieben wurde, wurde Personal von der SK an das Lager transferiert. Das Mädchen war da noch nicht in dem Alter, wo es eigene Entscheidungen fällen durfte und ja auch nicht volljährig. Entsprechende Verträge mußte der Vater abschließen. Selbst nach dem Ende des Naziterrors war sie nicht volljährig.
Was hätte sie als Sekretärin dort tun sollen um Menschenleben zu retten? Wen hat sie ermordet? Hätte sie sich weigern können, dort zu arbeiten? Vielleicht, aber Ihr (geplantes) Leben wäre zerstört gewesen und sie hätte sich gegen die Familie stellen müssen. Berufsentscheidungen waren zu der Zeit selten der Wille der Kinder.