Ich kann das alles unterschreiben - bis auf den letzten Satz. Was heißt "... würde ich nicht akzeptieren können"? Dass Du maximal sauer bist oder dass Du dann trotzdem reisen würdest?
Klar ist das sehr ärgerlich. Aber nach den Erfahrungen der letzten 20 Monate buche ich derzeit keine Urlaubsreisen, schon gar nicht solche, die man nicht kostenlos stornieren kann.
Denn auch wenn man sich noch so sehr ärgert, das ist dem Virus ja schnuppe und man muss dann doch in den sauren Apfel beißen. Daher sorge ich lieber dafür, dass mir das gar nicht erst passiert.
Ich musste eben in die Mall of Berlin, großes Einkaufszentrum, um ein repariertes Schmuckstück abzuholen. Da war ordentlich was los, vor etlichen Läden Schlangen am Eingang, weil man nur eine bestimmte Anzahl Personen reinlassen durfte und 2G kontrolliert wurde. Bei Christ wurde nicht nur mein Impfzertifikat, sondern ganz ordentlich auch mein Perso kontrolliert.
In Berlin scheinen einige Weihnachtsmärkte geöffnet zu haben - ich war noch nirgends. Aber auch in der Mall im überdachten Atrium und in einigen Gängen zwischen den Geschäften sind jetzt weihnachtliche Verkaufsstände. Im Atrium auch Fressbuden, in die man sich reinsetzen kann. Alles war gut besucht...
Vor Zara übrigens eine endlose Schlange. Gabs da was umsonst?
Ich verstehe es nicht. Bis auf die Masken hätte man denken können, Corona gibt es nicht.
Nöö.
Die Leute, die ich kenne und die in SA Urlaub gemacht haben in den letzten Jahren, waren samt und sonders solche, die sich dann damit im Bekannten- und Kollegenkreis dicke tun und interessant machen. Weil es anscheinend an anderen interessanten Themen fehlt. Und es sind gar nicht mal wenige. Heute Malediven, morgen Antarktis, übermorgen Südafrika oder Vietnam...
Kann man alles machen, ist sicher auch alles wirklich interessant. Allerdings sollte man sich dann nicht wundern über die Folgen.
So ist es.
Die Schattenseiten der extremen Globalisierung, die heutzutage herrscht, haben sich ja gerade zu Beginn der Pandemie deutlich gezeigt: Als sich herausstellte, dass in Deutschland/Europa niemand mehr Masken herstellt und wir zwar ganz flott das Virus hier hatten, aber keinen Schutz davor.
Der Nachteil der Just-in-time-Produktion hat sich deutlich gezeigt und auch die gefährliche Abhängigkeit von anderen Ländern - noch dazu von solchen, die möglicherweise gar kein Interesse daran haben, uns zu helfen, um es mal sehr vorsichtig auszudrücken.
Dass heutzutage der weitaus größte Teil unserer Alltagsgegenstände um die halbe Welt geflogen wird, bis er bei uns ankommt, ist aus meiner Sicht eine schlimme Entwicklung. Ich hoffe, das ändert sich allmählich wieder. Partiell ist ja immerhin "regional einkaufen" gerade im Aufwind. Ich würde mir wünschen, dass zumindest eindeutige Deklarationen auf allen Produkten die Kunden in die Lage versetzen würden, bewusst zu entscheiden, ob sie Produkte aus Übersee oder aus der EU, aus Deutschland oder gar aus ihrer Region kaufen wollen.
Eine Mango werde ich kaum aus Brandenburger Anbau finden, aber einen Apfel schon, und da kann ich ja entsprechend entscheiden. Ich bin nicht so extrem aufgestellt, dass ich sagen würde: "Nie wieder Mangos", aber Äpfel aus Neuseeland und Trauben aus Chile lösen bei mir Kopfschütteln aus.
Bei Reisen ist ja nicht nur der Aufenthalt in einem anderen Land mit anderen Lebensumständen und womöglich schlechterem Gesundheitsschutz oder anderen Virusmutanten riskant, sondern auch der weg dorthin und zurück, zusammengepfercht in einem engen Flieger über Stunden. Nicht für Geld und gute Worte würde ich das während einer Pandemie machen.
Aber machen wir ruhig alle so weiter. Die Bestattungsindustrie wird's uns danken.