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  1. #91
    Zitat Zitat von Cayasso Beitrag anzeigen
    Stimmt, ist echt interessant
    Man könnte aber echt meinen, dass die beiden Journalistinnen davon ausgehen, dass er es NICHT war? Oder wirkt das nur so?
    Ja, das war auch mein Gedanke. Ich denke, dass sie sich aber auch schon vor Aufzeichnung intensiv mit dem Fall beschäftigt haben. Sonst wäre es ja wahrscheinlich gar nicht zu der Sendung gekommen. Und dann hatten sie wohl auch schon vor Beginn der Aufzeichnung große Zweifel am Urteil. Aber ja, das ist schon sehr auffällig, dass sie auf der Seite von Darsow stehen.

  2. #92
    Mit dem Ende hätte ich jetzt nicht gerechnet (Der Fall war mir bisher gar nicht bekannt)

  3. #93
    Member Avatar von Cayasso
    Ort: Württemberg
    Zitat Zitat von cicero Beitrag anzeigen
    Mit dem Ende hätte ich jetzt nicht gerechnet (Der Fall war mir bisher gar nicht bekannt)
    Konnte leider nicht zu Ende schauen. Wie war denn das Ende? Der Fall war mir bislang auch nicht bekannt...

  4. #94
    Es kam in diesem Jahr zum Zivilprozess. Damit verbunden war die Hoffnung, eine Wiederaufnahme des Strafprozesses zu erreichen. Das Gericht lehnte eine neue Beweisaufnahme aber ab. Er muss nun auch noch 70.000 Euro an die Tochter des ermordeten Ehepaars zahlen. Sie selbst hatte ja überlebt.

  5. #95
    Member Avatar von Cayasso
    Ort: Württemberg
    Oha, das hätte ich jetzt auch nicht vermutet

  6. #96
    Zitat Zitat von Cayasso Beitrag anzeigen
    Oha, das hätte ich jetzt auch nicht vermutet
    Es gab gegen Ende noch drei Zeugen, die den beiden Reporterinnen erzählten, dass das spätere Opfer sie (völlig unabhängig voneinander) fragte, wo man eine Waffe bekommen könnte. Er müsse sich schützen. Außerdem bat er einen damaligen Rocker, ihn zu beschützen. Find ich sehr seltsam. Sowas macht man doch nicht, weil man Angst vor dem Nachbarn hat, der sich über den Lärm beschwert. Ich halte es da auch für wahrscheinlicher, dass er Angst vor irgendwelchen Leuten hatte, mit denen er in dubiose Geschäfte verwickelt war.

    Die im Film gezeigte Indizienkette überzeugt mich jedenfalls nicht. Andererseits wird auf Wikipedia noch erwähnt, dass der angebliche Täter kurz nach der Tat Keller und Garage akribisch gereinigt hatte als dort nach Bauschaumresten gesucht werden sollte. Das wurde im Film ja gar nicht erwähnt. Vielleicht wurde der Fall dann wirklich etwas zu einseitig behandelt. Aber Zweifel an seiner Täterschaft bestehen für mich durchaus.
    Geändert von cicero (12-10-2022 um 15:38 Uhr)

  7. #97
    Bütterkenliebhaber Avatar von Finchen2062013
    Ort: Herzenswärme
    Ich habe es nun auch gesehen und ärger mich, weil ich den Bauern den Vortritt gelassen hab. Ich fand es megaspannend.
    Acht sind geladen, zehn sind gekommen, ich gieß Wasser zur Suppe denn alle sind Willkommen.
    "All we are saying is Give Peace a Chance" John Lennon

  8. #98
    Member Avatar von Cayasso
    Ort: Württemberg
    Zitat Zitat von cicero Beitrag anzeigen
    Es gab gegen Ende noch drei Zeugen, die den beiden Reporterinnen erzählten, dass das spätere Opfer sie (völlig unabhängig voneinander) fragte, wo man eine Waffe bekommen könnte. Er müsse sich schützen. Außerdem bat er einen damaligen Rocker, ihn zu beschützen. Find ich sehr seltsam. Sowas macht man doch nicht, weil man Angst vor dem Nachbarn hat, der sich über den Lärm beschwert. Ich halte es da auch für wahrscheinlicher, dass er Angst vor irgendwelchen Leuten hatte, mit denen er in dubiose Geschäfte verwickelt war.

    Die im Film gezeigte Indizienkette überzeugt mich jedenfalls nicht. Andererseits wird auf Wikipedia noch erwähnt, dass der angebliche Täter kurz nach der Tat Keller und Garage akribisch gereinigt hatte als dort nach Bauschaumresten gesucht werden sollte. Das wurde im Film ja gar nicht erwähnt. Vielleicht wurde der Fall dann wirklich etwas zu einseitig behandelt. Aber Zweifel an seiner Täterschaft bestehen für mich durchaus.
    Im Zweifel für den Angeklagten sagt man ja eigentlich. Das Schlimme daran, die Wahrheit wird in diesem Fall vermutlich nie rauskommen.

    Zitat Zitat von Finchen2062013 Beitrag anzeigen
    Ich habe es nun auch gesehen und ärger mich, weil ich den Bauern den Vortritt gelassen hab. Ich fand es megaspannend.

  9. #99
    Member Avatar von Cayasso
    Ort: Württemberg
    Morgen Abend um 21:45 kommt in der ARD ein ähnliches Thema. Es geht um den Fall Klaus Bräunig.

    "Lebenslänglich - 52 Jahre unschuldig im Knast?"

  10. #100
    Zitat Zitat von Cayasso Beitrag anzeigen
    Morgen Abend um 21:45 kommt in der ARD ein ähnliches Thema. Es geht um den Fall Klaus Bräunig.

    "Lebenslänglich - 52 Jahre unschuldig im Knast?"
    Ich guck das gerade. Ich wusste gar nicht, dass man in Deutschland überhaupt so lange im Gefängnis bleibt

    Edit: Er müsste gestehen um eine Chance auf Freilassung zu haben?! Wie paradox ist das denn?
    Geändert von cicero (14-10-2022 um 21:15 Uhr)

  11. #101
    Zitat Zitat von cicero Beitrag anzeigen
    Ich guck das gerade. Ich wusste gar nicht, dass man in Deutschland überhaupt so lange im Gefängnis bleibt
    Dann google mal Heinrich Pommerenke und Hans-Georg Neumann.

  12. #102
    Member Avatar von Cayasso
    Ort: Württemberg
    Habe leider erst später angemacht.
    Wenn er die Tat (Sexualstraftat?) zugegeben hätte hätte er größere Chancen entlassen zu werden. Aber wenn man es wirklich nicht war? Schwierige Situation.

  13. #103
    Zitat Zitat von Cayasso Beitrag anzeigen
    Habe leider erst später angemacht.
    Wenn er die Tat (Sexualstraftat?) zugegeben hätte hätte er größere Chancen entlassen zu werden. Aber wenn man es wirklich nicht war? Schwierige Situation.
    Ja, solange er die Tat leugnet, gilt er als gefährlich und hat keine Chance auf Freilassung. Er beteuert nach wie vor seine Unschuld und deshalb gilt er immer noch als zu gefährlich. Ich find diese Regelung auch äußerst problematisch.

  14. #104
    es wuppt Avatar von wuppi
    Ort: im Tal der Wupper
    Zitat Zitat von cicero Beitrag anzeigen
    Ja, das war auch mein Gedanke. Ich denke, dass sie sich aber auch schon vor Aufzeichnung intensiv mit dem Fall beschäftigt haben. Sonst wäre es ja wahrscheinlich gar nicht zu der Sendung gekommen. Und dann hatten sie wohl auch schon vor Beginn der Aufzeichnung große Zweifel am Urteil. Aber ja, das ist schon sehr auffällig, dass sie auf der Seite von Darsow stehen.
    Ich höre gerade den Podcast von den beiden. Ich glaube, der war vor der Aufzechnung für die Fernsehsendung. Da merkt man auch, dass sie eher auf Seiten von Darsow sind.

  15. #105
    Evil or divine? Avatar von MalloryKnox
    Ort: Ruhrpott
    Zitat Zitat von cicero Beitrag anzeigen
    Es gab gegen Ende noch drei Zeugen, die den beiden Reporterinnen erzählten, dass das spätere Opfer sie (völlig unabhängig voneinander) fragte, wo man eine Waffe bekommen könnte. Er müsse sich schützen. Außerdem bat er einen damaligen Rocker, ihn zu beschützen. Find ich sehr seltsam. Sowas macht man doch nicht, weil man Angst vor dem Nachbarn hat, der sich über den Lärm beschwert. Ich halte es da auch für wahrscheinlicher, dass er Angst vor irgendwelchen Leuten hatte, mit denen er in dubiose Geschäfte verwickelt war.

    Die im Film gezeigte Indizienkette überzeugt mich jedenfalls nicht. Andererseits wird auf Wikipedia noch erwähnt, dass der angebliche Täter kurz nach der Tat Keller und Garage akribisch gereinigt hatte als dort nach Bauschaumresten gesucht werden sollte. Das wurde im Film ja gar nicht erwähnt. Vielleicht wurde der Fall dann wirklich etwas zu einseitig behandelt. Aber Zweifel an seiner Täterschaft bestehen für mich durchaus.
    Sowohl der Podcast als auch die Doku sind sehr tendenziös. Viele Details, die die Indizien stützen, wurden schlichtweg nicht erwähnt - bewusst oder unbewusst.

    Die beiden Podcasterinnen bezeichnen ihre Recherche als "investigativ", allerdings fehlt beiden definitiv die notwendige Distanz zum Fall, um diesen überhaupt neutral zu "untersuchen". Ich kann nur empfehlen, sich zumindest das Urteil des LG Darmstadt durchzulesen (auf strate.net zu finden) - auch wenn dieses 292 Seiten umfasst.

    Das mögliche Motiv "Lärmbelästigung" wird sowohl von den Darsows, als auch vom unterstützende Verein Monte Christo e.V. und den Podcasterinnen immer wieder relativiert. War ja alles gar nicht soooo schlimm, lag bereits Jahre zurück, deswegen bringt man doch keinen um, ist ja alles lächerlich... Allerdings bezeugen sowohl Nachbarn als auch Arbeitskollegen, dass sich Darsow noch bis 2009 erheblich gestört fühlte - zumindest so sehr, dass er sich immer wieder beschwerte. Ebenso bezeugen die Nachbarn, dass sich die Lärmbelästigung durch die Fam. T zum Schluss noch erheblich gesteigert hätte. Darsow selbst hat noch ca. 2 Wochen vor der Tat nach mietrechtlichen Kündigungsmöglichkeiten gegoogelt, u.a. zu „Kündigungsmöglichkeiten gegenüber einem psychisch kranken bzw. behinderten Mieter". Das wird weder in der ersten Staffel des Podcasts, noch in der zweiten oder in der Doku erwähnt.

    Vielmehr stürzen sich die beiden Podcasterinnen auf Nebenschauplätze (Hells Angels, Geldwäsche, Drogen, KTs angebliche Bedrohung...) und vermitteln den Eindruck, diese Erkenntnisse seien entweder neu oder bei den damaligen Ermittlungen nicht ausreichend untersucht und gewürdigt worden. Allerdings finden all die "neuen Spuren" (so bezeichnet sich die zweite Staffel des Podcasts ja) bereits Erwähnung im Urteil.

    Der "Rocker" wurde im Prozess bereits als Zeuge vernommen. Ebenso wurde einer der "Zeugen", die in der Doku erwähnten, von KT nach einer Waffe gefragt worden zu sein, damals bereits vernommen. Offensichtlich hielt er diese "Tatsache" damals für irrelevant und daher "nicht erwähnenswert". Die Story des Pärchens, welches KT 2006/2007 als Makler engagiert hatte, halte ich für ziemlich unglaubwürdig. KT war mindestens 20 Jahre in der Region als Makler tätig, wohnte selbst seit 99 in Babenhausen und davor nur im 10 km entfernten Rodgau. Ausgerechnet er kennt also die Region nicht? Obendrein spricht er seine Kunden, denen er ja zwingend ein Haus in der Region verkaufen will & muss, denn die Geschäfte liefen für ihn auch damals schon nicht mehr rund, auf die Möglichkeit des Waffenerwerbs aufgrund der unsicheren Umgebung an? Eher unwahrscheinlich.

    Auch Darsows Nachtatverhalten wird von der "Pro-Darsow-Fraktion" gerne lediglich auf dessen Konsultation eines Anwalts reduziert. Es gibt jedoch viele weitere Indizien, die sein Nachtatverhalten auffällig erscheinen lassen.

    Wie auch immer... Natürlich können sich die beiden Podcasterinnen mit rotem Bindfaden und einer großen Schere an ein Schaubild stellen und eben jenen "roten Faden" plakativ zerschneiden, um zu verdeutlichen, wie diese Indizienkette zu Fall gebracht werden könnte. (Boulevard halt) Geschafft haben sie es bisher jedoch nicht. Bisher konnten sie keines der Indizien entkräften - ja, haben es noch nicht mal ernsthaft versucht. Stattdessen aber das Herumstochern in der Vergangenheit des Opfers, der Geschichte Babenhausens, Interviews mit "Zeugen", die allerdings auch nix mitzuteilen haben sowie das Herumhangeln an "anonymen Notizen".

    Auch Strate ist mit seinem Wiederaufnahmegesuch gescheitert. Die rechtlichen Möglichkeiten sind erschöpft. Die Follower des Podcasts hoffen natürlich weiterhin auf eine bahnbrechende Erkenntnis, die zur Freilassung Darsows führt und werden diesbezüglich von den beiden Podcasterinnen natürlich ordentlich durch IG-Posts auf Spur gehalten. Der Podcast wird aufgebläht durch Exkurse in die Sprachwissenschaft, Forensik, des Babenhausener Rotlichtmilieus der 70ern und 80ern (Was hat das eigentlich mit der Tat in 2009 oder KT zu tun?), Infos zum "Rockermilieu" etc. Nebenher erfahren wir etwas zu den Essgewohnheiten der Podcasterinnen oder deren Befindlichkeiten & Gefühlszuständen, z.B. wie "gruselig" das alles ist, ein bisschen Werbung für den "Schwarzen Löwen" oder das "Pfannkuchenhaus"... Oder auch wer mit wem mal was gehabt haben sollte lt. Hörensagen - Geschichten á la "Man erzählt sich, dass..."

    Der erste Podcast "Die Nachbarn" ist schon relativ gut eingeschlagen, was letztendlich auch zu mehr Bekanntheit des eigentlichen True-Crime-Podcasts der beiden (btw - ehemalige Pro7-Voluntärinnen ) führte. Mich überrascht es daher keineswegs, dass letztendlich eine der Pro7-Produktionsfirmen anbiss und daraus mehr machte. Ich glaube, dass der Fall Darsow inzwischen einfach nur noch 'ne Geldmaschine ist. Sogar eine Verlosung haben die beiden Podcasterinnen gestartet - z.B. eine "Recherchemappe" zum Fall, Postkarten von Babenhausen, Kaffee eines (befreundeten) Influencers etc. (Natürlich wurden diese Packages auch an andere True-Crime-Podcasts & Influencer versandt, die diese dann wieder in ihren Reels bewarben. Social Media halt. )

    Allerdings handelt es sich hier nicht um ein "Hidden Games"-Spieleabend, wo man beim Kaffee oder Cocktail auf Spurensuche geht. Wir haben hier immerhin 3 Opfer, von denen 2 tot sind und eines schwerverletzt war. Muss man das echt "vermarkten"? (Wusstet ihr, dass beide Merch mit dem Spruch "Wenn True Crime makes you sexy" vertickern? )

    Obendrein haben wir im regulären Podcast der beiden die Kategorie "Zu dumm zum Verbrechen". Vielleicht war AD das einfach auch?

    Was auch immer - Als ich die erste Staffel des "Die Nachbarn"-Podcasts vor ca. 1,5 Jahren hörte, hat der mein Gerechtigskeitsempfinden auch ziemlich getriggert. Nach Lesen des Urteils (sowie des Revisionsurteils etc.) hab ich jedoch erheblich mehr Zweifel an der Unschuld Darsows als an dessen Schuld. Umso mehr hat mich die (dann doch) tendenziöse erste Staffel geärgert und die zweite (noch laufende) erst recht. "Neue Spuren". Is klar.

    "In dubio pro reo" wird ja immer wieder gerne - auch hier - angeführt. Allerdings gilt im dt. Recht dies auch nicht zwingend bzw. vorrangig. In D gilt (zunächst) der "Grundsatz der freien Beweiswürdigung". Die Strafkammer des LG Darmstadt hat diese gewürdigt und ist ohne Zweifel zu dem Entschluss gekommen, dass AD des Mordes in zwei Fällen sowie des versuchten Mordes in einem Fall schuldig zu sprechen ist.

    Es ist wie es ist. Folgt man dem Urteil und dessen Begründung laufen alle Spuren am Ende bei Darsow zusammen. Bisher lässt sich keiner der "Nebenschauplätze" wie mögliche Geldwäsche, Drogen etc. mit KT oder dem eigentlichen Tatgeschehen verbinden. Man kann diese bedienen, ist für manche sicherlich "unterhaltsam", spült sicher auch Geld in die Kasse, tut allerdings nichts, wirklich gar nichts für den Fall. Während die Podcasterinnen samt der Pro-Darsow-Fraktion noch den Zivilprozess im März als "Chance" sahen, war in "juristischen Kreisen" schon vielen klar, dass der Schuss auch gehörig nach hinten losgehen kann.

    P.S. Wenn ich von der "Pro-Darsow-Fraktion" rede, meine ich damit (natürlich) dessen Familie, den Monte Christo e.V. sowie die "Follower", die man sich inzwischen aufgebaut hat.


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