Danach "mussten" wir Mercedes fahren, mein Vater bekam einen 230er als Dienstwagen. Die ganze Familie ist damit nie warm geworden. Danach kam eine Opel-Phase, das waren die späteren Dienstwagen. So lala... Kein Vergleich mit einer Zitrone. Aber als mein Vater nach einem Jobwechsel zum ersten Mal wieder selbst sein Auto aussuchen durfte, kaufte er - einen Citroen BX. Der hatte damals ein Cockpit, das echt futuristisch aussah. Etwas gewöhnungsbedürftig z.B. die Blinker, die als Kippschalter rechts und links am Armaturenbrett saßen - nicht an einem Lenkradhebel, wie üblich. Aber man merkte schnell, dass man die sehr gut und intuitiv bedienen konnte.
Mein erstes Auto war ein gebrauchter Opel Kadett, aber alles, was danach kam, war von Citroen. GSA, BX, aktuell ein C5. Immer mit Hydropneumatik. Die ist einfach unerreicht.
Als mein Vater endlich wieder einen Citroen hatte und ich, als Studentin, mit meinem damaligen Freund (und heutigen Mann) mal zu Besuch bei meinen Eltern war, zeigte mein Vater meinem Freund ganz stolz sein neues Auto. Die beiden starteten zu einer Probefahrt... und als sie zurückkehrten, war mein Freund ungewöhnlich blass. Gefragt, was los sei, erzählte er mir, dass mein Vater zwecks Demonstration des Fahrwerks und der Wirkung der Hydropneumatik auf einen Feldweg gefahren sei und dann mit den rechten Rädern durch den frisch gepflügten Acker, mit den linken über den Feldweg - mit 80 Sachen. Und dann habe er das Lenkrad (kurz) losgelassen - der Wagen habe sauber die Spur gehalten...
Mein Vater war sonst wirklich ein vernünftiger Fahrer und immer unfallfrei. Aber das
Jedenfalls muss es überzeugend gewesen sein: Mein Mann fährt seitdem ebenfalls nur noch Citroen.
Und unsere Geschwister ebenso.
Leider hat Citroen sich ja inzwischen von der Hydropneumatik bei den Neuwagen verabschiedet. Das bedaure ich sehr und halte es für eine unternehmenspolitische Fehlentscheidung, da das ein sehr positives Alleinstellungsmerkmal war. Aber man scheint anzunehmen, dass die Kunden die "Besonderheiten" eher fürchten als schätzen, auch weil diese spezielle Technik nicht in jeder Werkstatt repariert werden kann.