So, aus bestimmten Gründen bin ich der Meinung, dies nicht im Bücherwurm unterbringen zu können
Mein erster Schwedenkrimi war natürlich von Henning Mankell und ihm folgten alle weiteren Mankells. Ich mag einfach die Stimmung, die er in seinen Büchern konstruiert, ich habe das Gefühl, die Straßen Ystads schon wie meine Westentasche zu kennen und ich mag es, wenn die "Helden" keine strahlenden Ritter auf weißen Pferden, quasi untadelige Supermänner, sind, sondern Menschen mit Fehlern - wie Wallander. Zuletzt habe ich "Die Rückkehr des Tanzlehrers" gelesen, den ich allerdings sehr zäh fand. "Vor dem Frost" war dagegen imho gelungen.
Von den älteren Mankells mag ich vor allem "Die weiße Löwin", was aber wohl auch an meiner Bewunderung für das potenzielle Opfer (will ja nicht spoilern) liegt, ich war echt kurz vorm Verzweifeln, weil ich ja niemanden warnen konnte
Mein zweiter Fave unter den schwedischen Schreiberlingen ist Irene Tursten, von der bisher vier Krimis auf Deutsch erschienen sind - ich warte sehnsüchtig auf den Fünften
Ich habe häufig so meine Probleme mit Ermittlerinnen (die sind immer so Bilderbuchfrauen, die laufend über alles reden wollen ) aber die Göteborger Komissarin Irene Huss ist anders - angenehm anders. Sie steht irgendwie mitten im Leben und beherrscht trotzdem die leisen Töne. Am besten hat mir von Turstens Krimis bisher die Tätowierung gefallen.
Liza Marklunds Heldin Annika Bengtzon ist mir irgendwie zu gut, auch wenn sie ihre Fehler und Leichen im Keller hat, die die Autorin eingehend (ZU eingehend) beschriebt. Trotzdem sind die Krimis sehr spannend und nehmen einen mit, ich fand es ganz angenehm, mal nicht eine Polizistin in der Hauptrolle zu haben. "Olympisches Feuer" war der erste Krimi, den ich von ihr gelesen habe und er hat mir auch am besten gefallen.
Kommen wir zu Anne Holt. Ihre Komissarin Hanne Wilhelmsen ist eher unkonventionell - was mich beim vierten und bisher letzten Buch, das ich von ihr gelesen habe (Das einzige Kind) ein Stück weit genervt hat. Ihre Krimis sind (wie Mankells und Marklunds) auch nicht in der richtigen, chronologischen Reihenfolge übersetzt und in Deutschland publiziert worden, was ich verständlich aber irgendwie doof finde
Derzeit kämpfe ich mit Inger Frimanssons "Gute Nacht, mein Geliebter". Preisträgerin des schwedischen Krimipreises und angeblich die "schwedische Minette Walters" - aber irgendwie sagt mir das Buch nach 50 Seiten noch nicht so sehr zu.
Von Ake Edwardson (Tanz mit dem Engel) und Hakan Nesser (Das grobmaschige Netz) habe ich je einen Krimi gelesen und war eher enttäuscht.
Auf http://www.schwedenkrimi.de sind alle Stars der schwedischen Krimiszene versammelt, ich bin aber eher am Erfahrungsaustausch mit anderen Lesern hier interessiert
Habt ihr auch einige Story-Komponenten, die euch an Krimis IMMER nerven? Bei mir sind es Kinder sowohl elendige Geschichten über die Probleme, die die Ermittler mit ihren kleinen Kindern haben als auch Kinder von Verdächtigen oder Kinder als Verdächtige schrecken mich irgendwie ab.