Es war wieder mal soweit, mich zog es mich unwiderstehlich nach Norden. Hier der Reisebericht.
29.7.2015
Erster Tag
Der Rommel und ich sind wiedermal alleine unterwegs. Skandinavien ist das Ziel, der Plan sieht so aus, das ich am Montag oder Dienstag irgendwo in Norwegen auf Pit und Manni treffe, die mit dem Landrover Defender auf Abenteuersuche sind. Danach zurück, damit ich rechtzeitig zu unserem Firmen-Parkplatz-Rockfest zurück bin!
Eigentlich wollte ich die ersten beiden Tage gar nichts schreiben, weil ich die altbekannte Strecke bis in den Norden langsam ein wenig langweilig finde, brauche ne andere Route!!
Naja, es gab dann doch ein wenig Abwechslung!
Gestern Abend nach dem Packen hab ich noch eine kurze Shakedown Runde gedreht um nochmal alles zu checken. Soweit so gut.
Allerdings hab ich dann in einer Kurve für einige Sekunden ein leises Tickern gehört.
Es ging gleich wieder weg, aber ich hab dann sicherheitshalber eine Antriebswelle mitgenommen. Hab ja immer welche rumliegen.
Heute morgen gings dann um halb acht los und zügig Richtung Norden. Kurz vor Hamburg fahr ich immer ein kurzes Stück Landstrasse Richtung Lübeck um abzukürzen.
Auf der Landstrasse, im Schiebebetrieb machte sich eine der Antriebswelle jetzt richtig wichtig, mit dem üblichen Geklackere.
Da ich noch in der Zivilisation war hielt ich eine Feldreparatur für übertrieben. Das Navi spuckte eine Werkstatt in 7 Minuten Entfernung aus. Also dort angerufen. „Für einen alten Porsche machen wir alles“ war die Auskunft. Von Marcus Pankratz, dem Chef.
Die haben es dann geschafft die Welle in 17 Minuten auszutauschen.
Kostenlos!! Weil es so ein cooles Auto ist!!!
Da freut man sich doch. Und ich hatte noch nicht mal dreckige Finger.
Also alle Nord-Reisende, gut merken, Marcus Pankratz in Lübeck!!
Nach der kurzen Zwangspause gings also weiter Richtung Puttgarden.
Leider gabs an der Fähre einen mächtigen Stau der mich annähernd 3 Stunden gekostet hat. Da war mir dann klar, dass ich allenfalls bis Malmö kommen würde, und auch das im Kampf gegen den Sonnenuntergang.
Hab ein wenig mit einem Buckel-Volvo-Fahrer geplaudert, der zu einem Treffen nach Udevalla unterwegs ist. Er fährt seit 30 Jahren nach Schweden und meinte, eine derartige Verzögerung an der Fähre hätte er noch nie erlebt. Na hoffentlich bleibt das die Ausnahme.
Auf der Fähre hab ich mir dann zumindest ein gutes Abendessen gegönnt.
Genau bei Sonnenuntergang hab ich dann kurz hinter Malmö im schon bekannten Dahls Hotel eingecheckt.
Ein langer Tag. Ein letzter Kaffee im Seven-Eleven vorm Hotel.
Und morgen wirds auch nochmal viele Kilometer unter die Räder geben, ich habe vor Malung zu erreichen.
Man wird sehen…..
2. Tag
Habe im Dahls Hotel sowohl gut geschlafen als auch gefrühstückt.
Ein schwedischer Reisender hat mir erzählt das es in Uddevalla jedes Jahr ein „Airhead“ Treffen gibt, nur für luftgekühlte Fahrzeuge, und mich gleich für nächstes Jahr eingeladen.
Bin relativ früh aufgebrochen um die lange Strecke nach Malung, etwa 700 km stressfrei zu bewältigen.
Ich kam auch wirklich gut voran, wenig Verkehr, so dass ich noch vor Mittag Göteborg passierte.
Bei Uddevalla gings dann nach Osten, dann weiter nordwärts.
Die schwedischen Landstrassen mit 80 oder 90 kmh bremsten mich dann ein wenig, stellenweise gings auch wieder mit 110 weiter.
Ab Torsby gabs dann die Landschaft, wegen derer ich so gerne hierherfahre. Wälder, Felsen, Seen, einsames Land.
Und das alles bei typisch durchwachsenem Wetter, mal Sonne, mal heftige Regenfälle. Wunderbar.
Beim Värmlandsporten Hotel hab ich mal angehalten um zu sehen ob der syrische Arzt vom letzten Jahr noch dort ist, aber scheinbar ist das nicht der Fall. Schade.
In Malung hab ich dann so gegen 17:00 im Sankt Olof eingecheckt.
Dann gings in den Baumarkt um die bestellten Äxte für Daheimgebliebene zu besorgen.
Dort hab ich dann lange mit einem richtigen Petrolhead geredet, klasse Typ, hatte früher Porsche 356 und jetzt „a few Mercedes from the 70s“. Ausserdem hat er noch einige Amikisten.
Amischlitten scheint hier jeder zu fahren, ich glaub ich hab heute 50 Stück an mir vorbeibollern sehen.
Ich hab dann noch eine kleines Stück Schotterpiste zurückgelegt und mich daran erinnert als letztes Jahr der Rothmanns Porsche vor mir die Pisten entlang gedriftet ist. Das muss wiederholt werden!!
Wollte dann noch tanken und musste leider feststellen, dass keine Tankstelle was Besseres als 95 Oktan hat. Hmm.. muss gehen, ich fahr ja kein Rennen. Werde morgen die Augen aufhalten ob ich irgendwo 98er bekomme.
Ich nutzte auch mal die Gelegenheit das Notebook basierte Quo Vadis Navigationssystem mit der TomTom Software auf dem ipad zu vergleichen. Auf dem Foto sieht das reichlich overequiped aus, naja, hat ja ausser mir niemand gesehen.
Beide Systeme haben Ihre Stärken, leider hab ich noch keinen Weg gefunden beides zu integrieren.
Das Sankt Olof Hotel möchte ich ausdrücklich jedem empfehlen der mal hier unterwegs ist, es ist wirklich prima und auch die Küche ist exzellent.
Wegen der Route Morgen bin ich noch unschlüssig, ob ich gleich nach Idre, Richtung Norwegen fahre, oder hier noch die Gegend unsicher mache.