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  1. #61
    pflegt ihren Dachschaden Avatar von BlackGirl
    Ort: Kölle
    @Sabuha

    Ich dachte auch immer, Köln sei so generell ein Terrain, auf dem Homosexualität kein Thema ist. Bis ich dann von einem Kerl, Anfang 20, eindeutig aus einem konservativen Elternhaus, zu hören bekam, Frauen seien ja nur lesbisch, weil sie zu faul wären sich einen Mann zu suchen, der sie mal ordentlich durchvögelt. Noch schlimmer, keiner drumherum hat ihm widersprochen.

    Und ja, ich hab auch die Klappe gehalten und ich bin alles andere als stolz darauf.

  2. #62
    Zitat Zitat von Sabuha Beitrag anzeigen
    Hmm, ich blätter hin und her und finde ein Posting nicht.
    Das war ein langes (und meiner Meinung nach gutes) Posting zum Thema, warum so ein outing noch erforderlich ist.
    Meintest du vielleicht mein Postig : - das war im PLT. Aber da nicht jeder hier im PLT liest, post ich es hier einfach nochmal. Ist dann zwar doppelt, aber hier wird jeden Tag so viel gepostet, ich denke, das kann man verschmerzen :

    Die Zeiten, in denen Homosexuelle auf der Straße angestarrt und offen diskriminiert wurden, sind hierzulande größtenteils vorbei, ja. So wie bei etlichen anderen Minderheiten auch. Ich kenne selbst einige schwule Männer. Und es findet eben doch noch jede Menge versteckte Diskriminierung statt, in vielen Köpfen herrschen immer noch zahlreiche Klischees und Vorurteile. Das fängt im privaten Bereich an: Musikgeschmack? Madonna, Lady Gaga oder Helene Fischer? Interessen und Hobbys: Shopping, Mode, Beauty, Reisen, aber Technik und Fußball: null Ahnung und null Interesse (außer die Spieler sind hübsch). Urlaubsziel: Gran Canaria oder Mykonos/Mittelmeer. Oder einfach die generelle Frage: "Sag mal, wie ist das eigentlich bei EUCH...?"

    Das mögen zwar für Außenstehende vollkommen harmlose Annahmen und Fragen sein, aber als Betroffener sind solche Dinge sicherlich nervig. Ist nichts anderes, als wenn eine Frau gefragt wird: "Kannst du das, oder soll lieber ich fahren? (beim Auto) oder man Frauen generell unterstellt, sie können nicht heimwerkeln etc. Wie Übergewichtige, denen automatisch unterstellt wird, sie haben sich nicht im Griff und sind selbst schuld, denn schließlich sind sie ja pausenlos an Futtern. Typische Klischees und Vorurteile mit denen etliche gesellschaftliche Gruppen zu kämpfen haben.

    Beruflich: Ähnliche Vorurteile und Ressentiments wie bei Frauen in Führungspositionen: Zu weich, zu sensibel, nicht durchsetzungsstark, leichter beeinflussbar, "die kann das einfach nicht", usw. Man erinnere sich nur mal an Herrn Kauders Äußerung über Frau Schwesig vor einigen Jahren, sie solle doch bitte nicht so weinerlich sein. Ähnliches unterstellt man gerne auch Homosexuellen. Und es ist auch noch nicht so lange her, dass ein ehemaliger Bundesminister Homosexuelle als "schrille Minderheit" betitelte.

    Letztlich ist es häufig dieses "Kennste einen, kennste alle". Ich weiß zwar nicht, wie es Jugendlichen heute ergeht, aber die älteren Schwulen und Lesben die ich kenne erzählen fast alle, dass das, was ihnen in ihrer Jugend und als junge Erwachsene mit 20+ zusetzte war, dass es in der Öffentlichkeit niemanden gab, von dem sie sich repräsentiert fühlten. Sondern immer nur schrille, ex- und egozentrische oder auch weinerlich-weiche Schwule (oder bei Lesben eben die typischen "Kampflesben"), die sämtliche Vorurteile und Klischees zementierten. Und eben auch Bemerkungen wie "Echt, von dem hätte ich das aber nie gedacht", die ja eigentlich harmlos und nett gemeint sind, offenbaren bei genauerer Betrachtung ja, welch Schubladendenken bestand. Denn schließlich muss ja jeder Schwule irgendwas tuckiges an sich haben.
    Im Übrigen sollten wir nicht vergessen, dass sich hierzulande leider gerade eine Partei zu etablieren scheint, die Hass und Hetze gegenüber Homosexuellen wieder salonfähig machen möchte und bei bestimmten Kulturkreisen, insbesondere aus Osteuropa und dem Balkan, Homosexualität immer noch als Krankheit und Sünde angesehen wird.
    Von Bisexuellen ganz zu schweigen, deren Existenz sowohl von Hetero- als auch Homosexuellen gerne mal bestritten wird.
    Und als wie normal und selbstverständlich Homosexualität angesehen wird, kann man sich auch mal selbst fragen: Wie würde man reagieren, wenn der eigene Sohn/die eigene Tochter sich als schwul/lesbisch outen würde? Wäre das wirklich kein Problem, oder ertappt man sich doch bei dem Gedanken "Vielleicht ist es hoffentlich ja doch nur eine Phase."

    Von daher ist es durchaus zu begrüßen, wenn sich Prominente wie z.B. Hitzelsberger, Will oder Schropp öffentlich outen, damit erstens Menschen sehen, dass homosexuell nicht automatisch schrill und "anders" bedeutet. Und zweitens, damit vielleicht Menschen, die sich bislang nicht repräsentiert gefühlt haben, mehr und mehr prominente "Vorbilder" (also Menschen, mit denen sie sich eher identifizieren können) bekommen und möglicherweise damit auch den Mut, ebenfalls so zu leben, wie er/sie das möchte und sich nicht zu verstecken und darunter zu leiden.

  3. #63
    Zum Thema Outing:

    Heterosexuelle Menschen outen sich mehr oder weniger alltäglich, aber halt unbewusst. Nehmen wir mal eine Frau, die mit einem Mann liiert ist. Beispiele:
    - Dialog über Urlaub: "Wie war dein Urlaub?" - "Sehr schön, wie waren in Spanien." - "Wer ist denn wir? Hast du einen Freund oder warst du mit Freunden unterwegs?" - "Mit meinem Freund."
    - Einladung zu einer Feier (egal ob privat oder betrieblich): "Ihr könnt gerne euren "Anhang" mitbringen." Die heterosexuelle Frau wird sich keine Gedanken machen, ob sie ihren Freund fragt, ob er mit will. Ebensowenig wird sie bei einem Ja seinerseits zögern, ihn auch mitzunehmen. Tut sie es doch, dann hat das andere Gründe als die Tatsache, dass er ein Mann ist.

    - Händchen halten und mal ein Kuss in der Öffentlichkeit, sei es in der Fußgängerzone, in der Straßenbahn oder sonswo. Freunden und Familie ihren Freund irgendwann vorstellen, ihn auf Arbeit mal erwähnen. In alle diesen Situationen outet sich die Frau unbewusst als hetersexuell, nur nehmen das weder sie noch ihr Umfeld als ein Outing wahr. In all den genannten Situationen überlegt sich ein homosexueller Mensch aber oftmals genau: Wo und wem gegenüber bin ich offen und wo sage ich lieber nichts.
    Deshalb kann ich auch den Vorwurf "Wen interessiert es denn, wer mit wem ins Bett geht, sollen sie es doch für sich behalten." immer nicht so ganz nachvollziehen. Wenn z.B. auf der Arbeit wie selbstverständlich von Dingen wie Hochzeit, Kinder kriegen, Hausbau, frustierte Partnersuche usw. erzählt wird. Was soll ein Homosexueller denn dann machen. Wenn er/sie sich solchen Gesprächen immer wieder entzieht, wird ja auch irgendwann mal gemunkelt, warum sich XY so bedeckt hält bei derleit Themen.

    Da ist selbst einige Schwule kenne, erkenne ich für mich grob zwei Gruppen: diejenigen, bei denen es offensichtlich ist, dass sie schwul/lesbisch sind. Die haben es insofern leichter, als dass sie sich in ihrem Umfeld gar nicht großartig outen müssen, da es eh schon jeder geahnt hat.
    Aber dann gibt es eben noch die Gruppe - und nach meinem Eindruck ist das die Mehrheit, auch wenn in den Medien und der breiten Öffentlichkeit ein anders Bild vorherrscht, denen man es eben nicht ansieht, und die die typischen Klischees nicht erfüllen. Und für jene Gruppe ist es meines Erachtens besonders wichtig, dass sich neben den typischen "Klischeetypen" wie z.B. Ross Anthony, einst Dirk Bach, Hella von Sinnen, Volker Beck, Georg Uecker usw., eben auch solche Menschen outen wie z.B. Jochen Schropp, Anne Will, Thomas Hitzlsperger oder Jens Spahn.

  4. #64
    pflegt ihren Dachschaden Avatar von BlackGirl
    Ort: Kölle
    Und Klaus Wowereit nicht zu vergessen!

  5. #65
    Zitat Zitat von Brontes Beitrag anzeigen
    Wenn z.B. auf der Arbeit wie selbstverständlich von Dingen wie Hochzeit, Kinder kriegen, Hausbau, frustierte Partnersuche usw. erzählt wird. Was soll ein Homosexueller denn dann machen.
    Ganz normal mitreden.
    Ich habe 3 schwule Arbeitskollegen, die erzählen ganz normal von gemeinsamen Urlauben, Hausbau etc. Einer ist Single, der erzählt auch von frustrierter Partnersuche wenn das Thema drauf kommt.
    Für mich gehören homosexuelle Menschen zum Stadtbild. Händchenhaltende Männer-Männer und Frauen-Frauen sehe ich genau so wie verschieden geschlechtliche Paare. Ok, ich lebe in Köln aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das in anderen Städten heutzutage noch anders ist.

  6. #66
    Ehrenbrudi Avatar von Dookey
    Ort: Mönchengladbach
    Zitat Zitat von Brontes Beitrag anzeigen
    .

    Da ist selbst einige Schwule kenne, erkenne ich für mich grob zwei Gruppen: diejenigen, bei denen es offensichtlich ist, dass sie schwul/lesbisch sind. Die haben es insofern leichter, als dass sie sich in ihrem Umfeld gar nicht großartig outen müssen, da es eh schon jeder geahnt hat.
    Aber dann gibt es eben noch die Gruppe - und nach meinem Eindruck ist das die Mehrheit, auch wenn in den Medien und der breiten Öffentlichkeit ein anders Bild vorherrscht, denen man es eben nicht ansieht, und die die typischen Klischees nicht erfüllen. Und für jene Gruppe ist es meines Erachtens besonders wichtig, dass sich neben den typischen "Klischeetypen" wie z.B. Ross Anthony, einst Dirk Bach, Hella von Sinnen, Volker Beck, Georg Uecker usw., eben auch solche Menschen outen wie z.B. Jochen Schropp, Anne Will, Thomas Hitzlsperger oder Jens Spahn.
    Dir ist schon klar, dass ein öffentliches Outing nicht dafür da ist, heterosexuellen Menschen zu helfen den LGBT-Angehörigen in öffentlich vorhandene Schubladen zu pressen?

    Ich glaub das was hier manche nicht verstehen, ein Outing ist keine Einladung zur Eröffnung einer Diskussion. Es ist ein intimes Statement, nicht mehr.
    Wenn ich meinem unwissenden Gegenüber nebenbei vom Exfreund erzähle, dann scheint mein Gegenüber sich genötigt zu fühlen ein urteilenes Statement abzugeben, wie "das ist aber mutig" oder "das hätte ich nicht von dir gedacht". Ob positiv oder negativ ist dabei nicht relevant.
    In dem Moment habe ich denjenigen aber nicht um seine Meinung zu meiner Sexualität gebeten, muss sie mir aber anhören.
    Deswegen empfinden manche diesen Thread zu Recht als unnötig.

    Zu Prominenten: Sie könnten auch ganz normal vor sich hinleben und falls das Thema dann in den Medien angesprochen wird einfach sagen: Ja, ich leben mit einem Mann/Frau, wo ist jetzt die Story?
    Das würde helfen.

  7. #67
    Zitat Zitat von Tante Charlie Beitrag anzeigen
    Ganz normal mitreden.
    Ich habe 3 schwule Arbeitskollegen, die erzählen ganz normal von gemeinsamen Urlauben, Hausbau etc. Einer ist Single, der erzählt auch von frustrierter Partnersuche wenn das Thema drauf kommt.
    Für mich gehören homosexuelle Menschen zum Stadtbild. Händchenhaltende Männer-Männer und Frauen-Frauen sehe ich genau so wie verschieden geschlechtliche Paare. Ok, ich lebe in Köln aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das in anderen Städten heutzutage noch anders ist.
    Das "Was sollen sie denn machen." war keine Frage, mein Posting geht ja noch weiter. Im Idealfall erzählen sie, so wie du es beschreibst, ganz normal über ihr Privatleben. Etliche Menschen tun das aber nicht. Weil sie Ängste/Befürchtungen haben - sei es berechtigt oder sei es vollkommen unberechtigt. Ändert aber für den Betroffenen nichts an dem Umstand, dass er/sie eben nicht so ungehemmt damit umgeht, wie er es eigentlich möchte.

    Zitat Zitat von Dookey Beitrag anzeigen
    Dir ist schon klar, dass ein öffentliches Outing nicht dafür da ist, heterosexuellen Menschen zu helfen den LGBT-Angehörigen in öffentlich vorhandene Schubladen zu pressen?
    Das hab ich auch nicht behauptet

    Zitat Zitat von Dookey Beitrag anzeigen
    Dir ist schon klar, dass ein öffentliches Outing nicht dafür da ist, heterosexuellen Menschen zu helfen den LGBT-Angehörigen in öffentlich vorhandene Schubladen zu pressen?

    Ich glaub das was hier manche nicht verstehen, ein Outing ist keine Einladung zur Eröffnung einer Diskussion. Es ist ein intimes Statement, nicht mehr.
    Prominente, die sich öffentlich über ihr Privatleben äußern, müssen aber damit rechnen, dass darüber dann auch gesprochen und diskutiert wird. Das ist ja nicht nur bei diesem Thema, sondern grundsätzlich der Fall. Und was ist an einer Diskussion so schlimm? Schau mal in den PLT, da fanden einige User mein gestriges Posting und das von Freddi zu diesem Thema durchaus erhellend und erkenntniserweiternd.
    Ich denke schon, dass es einige Menschen gibt, die in ihrem Umfeld keinen Kontakt zu Homosexuellen haben, und sich ihr Bild lediglich aus dem, was in den Medien darüber berichtet wird, bilden. Irgendwoher müssen die Vourteile und Klischees ja kommen. Oder schwul/lesbische Jugendliche, die sich gerade in der Selbstfindungsphase finden, empfinden es vielleicht auch als hilfreich, wenn es Prominente gibt, die öffentlich darüber sprechen. Die Wirkung sogenannter Role Models sollte da mal nicht unterschätzt werden, egal um welche gesellschaftliche Gruppe oder Minderheit es geht.

    Zitat Zitat von Dookey Beitrag anzeigen
    Zu Prominenten: Sie könnten auch ganz normal vor sich hinleben und falls das Thema dann in den Medien angesprochen wird einfach sagen: Ja, ich leben mit einem Mann/Frau, wo ist jetzt die Story?
    Das würde helfen.
    Bei der ehemaligen Bundesumweltministerin Hendricks lief es ja soweit ich mich erinnere so ab. So wäre der Idealfall, ja. Aber davon sind wir nunmal leider noch entfernt. Die Medien stürzen sich halt auf solche Dinge, das betrifft andere gesellschaftliche Gruppen oder Minderheiten ja genauso. Oder auch, wenn z.B. eine Frau einen Posten in Politik/Wirtschaft übernimmt, der bislang eine Männerdomäne darstellte. Das sollte auch kein Thema mehr sein heutzutage, trotzdem wird darüber berichtet und diskutiert.

  8. #68
    aber fliegen kann ich ... Avatar von albatros
    Ort: mal hier, mal da ......
    Zitat Zitat von BlackGirl Beitrag anzeigen
    Und Klaus Wowereit nicht zu vergessen!
    Guido Westerwelle ebenso!
    Ich flieg' mal eben schnell hier rüber....

    Niemand hatte die Absicht, einen Flughafen zu errichten
    Was lange währt, ist immer noch nicht gut

  9. #69
    Zitat Zitat von ewin Beitrag anzeigen
    Naja .... Meine Tante ist wohl bi (die hat jetzt seit ein paar Jahren wieder einen Freund , nachdem ich sie bis dahin mein ganzes Leben lang nur mit Frauen erlebt habe , war echt seltsam ) aber ich habe das ewig nicht geschnallt , ich habe immer gedacht die würde so locker flockig mit ihrer besten Freundin in einer WG zusammen wohnen . Bis ich ungefär 17 war
    Ich habe ziemlich lange geglaubt, Erni sei die Frau von Bert (weil ich eine Großtante Erni hatte).

  10. #70
    Zitat Zitat von Brontes Beitrag anzeigen
    Zum Thema Outing:

    Heterosexuelle Menschen outen sich mehr oder weniger alltäglich, aber halt unbewusst. Nehmen wir mal eine Frau, die mit einem Mann liiert ist. Beispiele:
    - Dialog über Urlaub: "Wie war dein Urlaub?" - "Sehr schön, wie waren in Spanien." - "Wer ist denn wir? Hast du einen Freund oder warst du mit Freunden unterwegs?" - "Mit meinem Freund."
    - Einladung zu einer Feier (egal ob privat oder betrieblich): "Ihr könnt gerne euren "Anhang" mitbringen." Die heterosexuelle Frau wird sich keine Gedanken machen, ob sie ihren Freund fragt, ob er mit will. Ebensowenig wird sie bei einem Ja seinerseits zögern, ihn auch mitzunehmen. Tut sie es doch, dann hat das andere Gründe als die Tatsache, dass er ein Mann ist.
    Nach meiner Erfahrung haben und nutzen aber inzwischen viele homosexuelle Menschen inzwischen genau diese Wegen um sich unauffällig zu "outen". Und das zeigt für mich, dass die (westliche) Welt einen großen Schritt in die richtige Richtung getan hat.Wenn also die eine Kollegin von ihrem Lebensfährten/Freund/Ehemann erzählt und die andere Kollegin meint, oh ja, was ähnliches ist mir letztens mit meiner Lebensgefährtin/Freundin/Ehefrau auch passiert und das ein ganz normales Gespräch ist, dann passt es doch. Man sollte einfach einen Punkt erreichen, bei dem es egal ist. Und wenn man als Promi statt eines großen Outings in der Presse einfach ganz normal seine/e Partner/in mit auf den roten Teppich und als offizielle Begleitung zu Events mitnimmt oder diese bei Dankesreden ganz natürlich erwähnt, dann finde ich das viel besser. Weil man eben zeigt, das ist normal und da muss man gar nicht groß drüber reden.

    Das ist natürlich nur meine Meinung.

  11. #71
    optimistischer Single Avatar von Nosferata
    Ort: im halbvollen Bett
    Zitat Zitat von Little_Ally Beitrag anzeigen
    Nach meiner Erfahrung haben und nutzen aber inzwischen viele homosexuelle Menschen inzwischen genau diese Wegen um sich unauffällig zu "outen". Und das zeigt für mich, dass die (westliche) Welt einen großen Schritt in die richtige Richtung getan hat.Wenn also die eine Kollegin von ihrem Lebensfährten/Freund/Ehemann erzählt und die andere Kollegin meint, oh ja, was ähnliches ist mir letztens mit meiner Lebensgefährtin/Freundin/Ehefrau auch passiert und das ein ganz normales Gespräch ist, dann passt es doch. Man sollte einfach einen Punkt erreichen, bei dem es egal ist. Und wenn man als Promi statt eines großen Outings in der Presse einfach ganz normal seine/e Partner/in mit auf den roten Teppich und als offizielle Begleitung zu Events mitnimmt oder diese bei Dankesreden ganz natürlich erwähnt, dann finde ich das viel besser. Weil man eben zeigt, das ist normal und da muss man gar nicht groß drüber reden.

    Das ist natürlich nur meine Meinung.
    Genau. Ganz simpel.
    So seh ich das auch.
    Darum wunderte es mich, dass so ein Bohey vom Schropp gemacht wurde incl. "Presseerklärung".

    Nichtsdestotrotz:
    Sabuha und Brontes - ihr habt das Thema ebenso wunderbar von verschiedenen Seiten beleuchtet.
    Manchmal ist man selbst in seiner Meinung/Erfahrung so festgefahren, dass einem die anderen Sichtweisen SO gar nicht in den Sinn kommen.
    Auf einer Skala von eins bis müde bin ich Dornröschen.


    Sonntags bin ich ein Mofa - halb Mensch, halb Sofa.

  12. #72
    Speechless, not clueless Avatar von ganzblau
    Ort: im Dörfli
    Ich wollte noch eine kleine Nebenbemerkung einfügen: Bei der Arbeit geht es ja auch immer ums sogenannte "Betriebsklima". Traditionell rein männliche Bereiche (und ich denke hier eher an Teppichetagen mit ihrem deutlich spürbaren Hierarchiegefüge als als Handwerksbetriebe oder Fabrikern ...) hatten lange Zeit eine "strictly business"-Attitüde. Und dazu gehörte, dass Geschlecht KEINE Rolle spielte bzw. spielen durfte.

    Frauen haben diese (... merkwürdige, behauptete!) Neutralitätsregel nur schon durch ihre "andere" Erscheinung verletzt - weswegen es ja dann die Business Mode für weibliche Leader mit den breiten Schultern und anderen Anleihen bei konform männlichen Anzügen gab. So seltsam uns das in lockeren Betriebsverhältnissen von heute erscheinen mag: Genauso wie im Sport galt in der kompetitiven Business-Welt Körperlichkeit bzw. körperliche Nähe als absolutes No-Go.

    Von da bis zum No-Go hinsichtlich des schwulen Kollegen / Business-Partners als möglicher Bedrohung (... des Betriebsklimas, wohlgemerkt) war es nur ein kleiner Schritt.

    Heisst: Es gibt immer noch Zonen mit spürbar grösserer Homophobie. Schon von daher ist es für die allgemeine Entwarnung viel zu früh.
    Geändert von ganzblau (15-06-2018 um 10:29 Uhr)

  13. #73
    Zitat Zitat von Brontes Beitrag anzeigen
    Das "Was sollen sie denn machen." war keine Frage, mein Posting geht ja noch weiter. Im Idealfall erzählen sie, so wie du es beschreibst, ganz normal über ihr Privatleben. Etliche Menschen tun das aber nicht. Weil sie Ängste/Befürchtungen haben - sei es berechtigt oder sei es vollkommen unberechtigt. Ändert aber für den Betroffenen nichts an dem Umstand, dass er/sie eben nicht so ungehemmt damit umgeht, wie er es eigentlich möchte.
    Das liegt aber dann an dem Betroffenen und nicht am Umfeld.
    Wobei ich natürlich nicht wegdiskutieren möchte, dass es nach wie vor Menschen gibt, die ein Problem mit homosexuellen Menschen haben.

  14. #74
    ...
    Geändert von Pickmans_Modell (15-06-2018 um 22:19 Uhr)
    "Your body is not a temple, it's an amusement park. Enjoy the ride." - Anthony Michael Bourdain


  15. #75
    Bislang wurde im beruflichen Umfeld in erster der Umgang mit dem Thema Kollegenkreis thematisiert. Wie aber würdet ihr mit dem Thema umgehen, wenn sich etwa Kunden negativ zu dem Thema äußern, oder aber Patienten/Klienten bei der Arbeit in der Pflege?


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