@Heidimaus
Ich bin da völlig bei dir, ich denke aber, es geht da um einen eigenen Bezug. Wer in seiner Familie irgendein Problem mit Entfremdung hat/hatte, überträgt hier seine Gefühle. Die Kritiker sind ja nicht zu blöd, sich an Leuten abzurackern, die ihnen fremd sind, aber sie haben einen Aspekt, der was mit dem eigenen Leben verbindet und der ist höchst emotional.
Hier z.B. kann man super sehen, wie das läuft und es wird sogar direkt gesagt:
https://www.t-online.de/unterhaltung...e-halten-.html
Familienprobleme dieser Art, auch nicht thematisierte, sind völlig alltäglich irgendwann mal im Leben. Was Harry macht, ist nichts Besonders, es findet millionenfach in Familien statt. Nur die Familie ist außergewöhnlich.
Schon Diana fand sich in der Rolle, Außenseiter zu sein und deswegen extrem angegriffen zu werden. Für viele Menschen heißt die zentrale Frage „Freiheit
oder Familie“. Noch vor wenigen Generationen gab es diese Wahl nicht. Seine Freiheit ist, anders zu denken über Familie als seine Ursprungsfamilie. William hat die Wahl nicht mal, nur Harry und auch erst, seitdem William Kinder hat.
In meinen Augen hat Harry all die auf ihm liegenden royalen Pflichten als Ersatzerbe bereits erfüllt und er hat einen hohen Preis dafür bezahlt. Ihn aus der Familie ausschließen zu wollen, fände ich unfair. Sein Status ist unmittelbar mit dem Schutz des Lebens seiner Familie verbunden. Diana wäre sicher noch am Leben, wenn sie ihren behalten hätte und fähige Security. Harry ist aber tatsächlich der Sohn des Königs. Feinden des Westens oder des Royalismus könnte es große Befriedigung verschaffen, das als Chance zu sehen. Er kann nicht, wie sonst in jeder Familie, alles abbrechen. Aber wenn wir mal überlegen, was für ein weltweites Beben Dianas Tod erzeugte, wie wäre es beim Königssohn selbst? Harry wird nie frei sein. Er kann nur so frei wie möglich sein.