BadCompany
Schönes bleibt schön auch wenn es welkt.
Was haltet ihr von der Entscheidung, Liam Neesons Rolle aus der neuesten "Men-in-Black"-Folge herauszuschneiden
Zur Erinnerung: Er hat offenbar im Zusammenhang mit dem Marketing für seinen Action-Thriller "Hard Powder" erzählt, wie er vor vielen Jahren nach der Vergewaltigung einer Bekannten Rachegedanken hatte, die im rasenden Wunsch gipfelten, irgendeinen Schwarzen umzubringen.
Neeson soll im selben Atemzug gesagt haben, dass er gottseidank keine Gelegenheit gehabt hätte, seine Rachephantasien damals auszuleben ... und er schäme sich zutiefst dafür.
Ein weltweiter Aufschrei war die Folge ... und ich habe heute gelesen, dass ihn seine Aussage offenbar seine Rolle im geplanten Film "Men in Black: International" gekostet hat. Er soll - wie weiland Kevin Spacey aus der Getty-Verfilmung - aus der Komödie herausgeschnitten werden.
Mir fehlen im Moment sämtliche Originalquellen - von daher kann ich nur aus dem hohlen Bauch heraus argumentieren. Dabei folge ich Trevor Noah - für ihn wie für mich ist die Reaktion auf den "Skandal" völlig überrissen
Hier Trevor Noah zum "Fall Neeson" (man kann eine deutsche Übersetzung aktivieren):
If we don't succeed in leaving patriarchy behind, this planet is toast.
Ich verstehe nicht, wieso Liam Neeson das erzählt hat. Mir ist klar, dass das lange her ist, er hat das reflektiert und würde nicht mehr so handeln. Daher finde ich diese Sanktionen albern. Aber WIESO musste er das erzählen?
Find ich auch total daneben und unverhältnismäßig, fast hysterisch. Was hätte er denn noch tun sollen? Zumal es lediglich um Gedanken ging, er hat niemandem etwas getan.
(Allerdings war es etwa heftiger was er gesagt hat: er ist damals durch die Straßen gezogen und hat gehofft, irgendeinen Schwarzen zu treffen, damit er ihn umbringen kann)
"was hätte er denn noch tun sollen?" vielleicht nicht rassistisch und abartig sein und so ekelig darüber sprechen.
dass er niemanden etwas getan hat liegt daran, dass er glücklicherweise nicht die Chance hatte. aber wenn ich mich richtig erinnere ist die intention eine straftat zu begehen schon strafbar.
der mann hat gestanden, dass er einen schwarzen mann lynchen wollte und ihm fällt nichts besseres ein, als so damit umzugehen. der gehört weg aus der öffentlichkeit. der fakt, dass dieser weiße mann denkt, er könne so offen darüber sprechen zeigt schon, wie rassistisch und tone-deaf er ist.
ich würde auch gerne den nächstbesten "weißen bastard" auf der straße umlegen. in ein paar jahren könnte ich dann ja sagen, dass ich es bereue und dann wäre ja alles wieder okay.
Wenn also jemand Gedanken offen ausspricht, die er vor vielen Jahren hatte und heute bereut, gehört er deswegen weg aus der Öffentlichkeit?
Vielleicht sollte man ihn auch gleich teeren und federn!?
Edit: Dieser Trevor Noah trifft das Pudels Kern sehr gut.
Geändert von Ukeline (11-02-2019 um 20:41 Uhr)
-Dimash Qudaibergen-
Hm.
Ich habe hier bei The Guardian die Audio-Passage ausgegraben:
https://www.theguardian.com/film/201...ll-a-black-man
Das Interview war mit dem Independent und wird auch im Artikel ausgiebig zitiert.
If we don't succeed in leaving patriarchy behind, this planet is toast.
Zeitreisen kann auch Liam Neeson nicht. Eklig ist was er damals gedacht hat, klar, dass es heute nicht weniger eklig klingt.
Nein.dass er niemanden etwas getan hat liegt daran, dass er glücklicherweise nicht die Chance hatte. aber wenn ich mich richtig erinnere ist die intention eine straftat zu begehen schon strafbar.
Er hat gesagt, dass er sich schämt. Klingt für mich nicht, als nähme er es auf die leichte Schulter und erzählt die Geschichte als sei es ein unterhaltsamer Schwank aus seiner Jugend. MMn ist Scham ein starkes Wort, das man nicht leichtfertig sagt. Für mich gewichtiger als ein "I'm sorry".der mann hat gestanden, dass er einen schwarzen mann lynchen wollte und ihm fällt nichts besseres ein, als so damit umzugehen. der gehört weg aus der öffentlichkeit. der fakt, dass dieser weiße mann denkt, er könne so offen darüber sprechen zeigt schon, wie rassistisch und tone-deaf er ist.
Ob alles 'wieder gut ist' hängt wohl damit zusammen, ob man den Eindruck hat, dass jemand seine Fehler erkannt und aus ihnen gelernt hat und wie aufrichtig es wirkt. In die Köpfe kann man nicht gucken. Insofern darf darüber wohl jeder für sich selbst befinden, ob alles 'wieder gut ist'.ich würde auch gerne den nächstbesten "weißen bastard" auf der straße umlegen. in ein paar jahren könnte ich dann ja sagen, dass ich es bereue und dann wäre ja alles wieder okay.
edit: ich schaue jetzt erst Noahs Aussage dazu und sehe es wie er: als ich es gelesen habe, fand ich auch gleich, dass es wie eine Geständnis oder eine Beichte wirkte. Und das mit Oprah stimmt, hätte er da genau das gleiche erzählt, wäre es völlig anders angekommen.
Geändert von Bijou (11-02-2019 um 20:57 Uhr)
Hier der originale Wortlaut übersetzt:
If we don't succeed in leaving patriarchy behind, this planet is toast.