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  1. #166
    Zitat Zitat von Mausophon Beitrag anzeigen
    Zur Erhellung sollte dann auch der Durchschnittsverdienst einer "normalen" Pflegekraft und "normaler" Pflegehilfskräfte genannte werden. Solche Zahlen sind doch viel greifbarer als der Verweis auf die Gehälter der Leitungskräfte.
    Dann nenn' sie doch.
    Suboptimal hat zwei Links geliefert zu einer anscheinend recht umfangreichen Datensammlung, und hat beispielshaft die Gehälter für PDL herausgegriffen. Du bist jetzt schon der dritte, der das kritisiert.

    Dabei kann sich doch anhand der Links jeder selber auch über andere Positionen informieren und seine Erkenntnisse gegebenenfalls posten.

    Ich selber halte es aber nicht verfehlt, auch die Einkommen von Führungskräften zu betrachten.

    Denn PDL sind keineswegs "die Spitze der Nahrungskette", also ganz weit weg von der "normalen" Pflegekraft. PDL gehören eher zur mittleren als zu oberen Führungsebene eines Krankenhauses oder eines Heimes. PDL führen die "normalen" Pflegekräfte, übernehmen in vielen Fällen selber noch pflegerische Aufgaben, und rekrutieren sich in der Regel aus "normalen" Pflegekräften.

    PDL gibt es in einem Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung zahlreiche, und insofern ist es für einen motivierten Menschen, der eine qualifizierte Ausbildung macht, keineswegs utopisch, eine solche Position zu erreichen. Deren Einkommen ist also keineswegs irrelevant, wenn es darum geht, die Attraktivität von Pflegeberufen zu beleuchten.
    Geändert von JackB (25-04-2018 um 12:53 Uhr)

  2. #167
    Nordlicht Avatar von Claudia I.O.F.F. Team
    Ort: Hoch im Norden
    Zitat Zitat von suboptimal Beitrag anzeigen
    Dafür hatte ich den Link angegeben...

    Das mit den 80% Einzelzimmern gilt nur für NRW. Und auch hier können heute noch DZ-Plätze belegt werden, auch wenn die 80%-Quote nicht erfüllt wird. Denn noch ist nicht August. Und es wird sicher keiner aus einem Doppelzimmer rausgeschmissen, wenn er ab dem 01. August noch in einem solchen wohnen würde, hierdurch aber die EZ-Quote nicht erfüllt wird.

    Es ist schon so, dass immer mehr Pflegeheime die Nachfrage nicht befriedigen können, weil ihnen schlicht und einfach das examinierte Personal fehlt.
    Gilt die 80%-Quote unabhängig vom Familienstand, oder gibt es Ausnahmen für Ehepaare?
    .

  3. #168
    Zitat Zitat von Saruman Beitrag anzeigen

    Noch mehr Ausländer?Ich verstehe jetzt schon viele nicht,wie soll es dann den Alten oder den Patienten gehen,nach den Kollegen fragt ja eh keiner,wie man mit diesen Kollegen sich verständigt.
    Würde es denn helfen, wenn massiv in Sprachunterricht investiert würde?

    So als Laie ist man ja zwigespalten. Einerseits scheint beinahe jede Kultur mehr Respekt vor alten Menschen zu haben als unsere; was für ausländische Pflegekräfte spricht. Andererseits heißt immer, für die Alten seien besonders auch alte Lieder, Spiele, Geschichten wichtig. Das können Ausländer vermutlich nicht leisten?!

  4. #169
    *329* Avatar von suboptimal
    Ort: Ein Schritt vor Belgien
    Zitat Zitat von Claudia Beitrag anzeigen
    Gilt die 80%-Quote unabhängig vom Familienstand, oder gibt es Ausnahmen für Ehepaare?
    Die 80%-Quote gilt zunächst für die Einrichtungen: Hat man z.B. 100 Zimmer, dürfen davon ab August maximal 20 Zimmer als Doppelzimmer verwendet werden (diese müssen natürlich die Vorgaben für die Größe, Zuschnitt etc. erfüllen). Werden bislang 30 Zimmer als Doppelzimmer angeboten, müssen diese - wenn es wirklich ohne weitere Übergangsregelungen umgesetzt werden sollte - davon dann 10 wegfallen, und können dann noch als Einzelzimmer angeboten werden.

    Das sollte eigentlich auch ausreichen, da es mittlerweile eh schon schwer ist, Doppelzimmer zu belegen, da gerade in NRW die Unterschiede zwischen EZ und DZ (= EZ-Zuschlag) normalerweise bei ca. 35 € pro Monat liegt, und somit auch kein Anreiz für Angehörige besteht, durch die Wahl eines DZ Kosten einzusparen. Ehepaare sollten deshalb sicher genügend Angebote vorfinden (wobei es oftmals so ist, dass bei einem gemeinsamen Einzug in ein Pflegeheim vor allem die Frau es ganz gut findet, wenn es getrennte Zimmer gibt ). Wohnt jetzt ein Ehepaar zusammen, und das auch über den 01. August hinaus, und würde hierdurch die EZ-Quote nicht erfüllt, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dann die Heimaufsicht dies verbieten würde.

    In neuen Einrichtungen, die z.B. gerade in Bau sind, baut man flexibler, d.h. mit Zwischentüren, so dass aus zwei EZ dann auch ein DZ gemacht werden kann, z.B. ein Zimmer als Wohnraum und ein zweites Zimmer als Schlafraum.
    An manchen Tagen bist Du die Statue,
    an anderen die Taube.

  5. #170
    *329* Avatar von suboptimal
    Ort: Ein Schritt vor Belgien
    Zitat Zitat von Mieze Schindler Beitrag anzeigen
    Würde es denn helfen, wenn massiv in Sprachunterricht investiert würde?

    So als Laie ist man ja zwigespalten. Einerseits scheint beinahe jede Kultur mehr Respekt vor alten Menschen zu haben als unsere; was für ausländische Pflegekräfte spricht. Andererseits heißt immer, für die Alten seien besonders auch alte Lieder, Spiele, Geschichten wichtig. Das können Ausländer vermutlich nicht leisten?!
    Ich kenn mich in diesem Segment jetzt nicht so aus, aber ich habe mitbekommen, dass z.B. ein gemeinnütziger Träger als Voraussetzung das B2-Zertifikat nennt. Ob das jetzt in allen Situationen ausreicht?

    Und mit den Spielen, Liedern etc. Viele der deutschen Pflegekräfte sind ja sehr jung. Ob die solche alten Geschichten, Spiele tec. noch kennen, ist deshalb fraglich.
    An manchen Tagen bist Du die Statue,
    an anderen die Taube.

  6. #171
    Team Cihan Çelik Avatar von Saruman
    Ort: Borg is Killer
    Zitat Zitat von ManOfTomorrow Beitrag anzeigen
    Naja, PDL sind die "Spitze der Nahrungskette" ... man sollte nicht von PDL-Gehältern auf den gesamten Pflegebereich schließen.
    Mal zum Thema PDL und Verdienst,ich wollte den Job nicht mal geschenkt und mehr Gehalt übernehmen.Meine 2.Chefin,stellv.PDL hat aktuelle "Regeldienstdienstzeiten"von Morgens 6Uhr bis 20Uhr.Meinte letztens zu ihr,sag mal geht´s noch? Du klappst irgendwann zusammen und musst Dich einfach selbst schützen,das machste nicht lange mit.Kurze Antwort,was soll ich denn machen,die Arbeit muss doch erledigt werden?
    Dann noch rechtlich den Kopp für die Kollegen hinhalten,nicht mal geschenkt,wollte ich das.

    Zitat Zitat von Mieze Schindler Beitrag anzeigen
    Würde es denn helfen, wenn massiv in Sprachunterricht investiert würde?

    So als Laie ist man ja zwigespalten. Einerseits scheint beinahe jede Kultur mehr Respekt vor alten Menschen zu haben als unsere; was für ausländische Pflegekräfte spricht. Andererseits heißt immer, für die Alten seien besonders auch alte Lieder, Spiele, Geschichten wichtig. Das können Ausländer vermutlich nicht leisten?!
    Sprache,Kommunikation finde ich das A und O im Umgang mit Menschen,um auch Notsituationen einschätzen zu können oder auch Bedürfnisse von wahr zu nehmen.
    B2 Zertifikat scheint wohl Standard bzw. Vorraussetzung zu sein.Mir sagen diese Zertifikate nix bzw. welche Prüfung notwendig ist um solche Lehrgänge zu bestehen.Ich sehe in der Praxis nur,hoch können diese Anforderungen nicht sein.
    Dann bekommste die Anweisung,in den Dokumentationen wäre Rechtschreibung nicht so wichtig,wichtiger wäre der Inhalt. Schlimm,ich stehe häufig vor dem Übergabebuch oder Bewohnerakten,was will die Kollegin mir jetzt mit dem Geschriebenen sagen?Das ist nervig,kostet Zeit...und das macht ja auch was mit Einem,dem Beruf,dem Ansehen,dem eigenen Selbstverständnis,wenn die Anforderungen immer weiter runter gesetzt werden.

    Ich mache mir nachts immer den Spaß,die neuen Bewerbungen zu lesen,hui,hui,hui was da rein flattert. Eine hat sich für das Altenheim beworben um im weiteren Verlauf dann von Krankenhaus zu sprechen und es schon immer ihr Traum war im Krankenhaus zu arbeiten.
    Andere Bewerbung ging an den Stiftsleiter,der wurde in der ganzen Bewerbung auf einmal zur Frau...etc.

    Die Situation der Bewohner finde gruselig,man darf in der ganzen Situation auch nicht vergessen,in welcher Zeit Sie groß und aufgewachsen sind.Werden jetzt im Alter,wo Sie richtig viel Geld bezahlen müssen,um gepflegt werden.Müssen sich mit Kolleginnen aus anderen Kulturkreisen beschäftigen die Sie so nicht gewohnt waren bzw.kannten.Eine Bewohnerin wollte von Kollegin XY nicht versorgt werden,weil Sie vor deren Aussehen Angst hatte.Da stutzt man erst mal,aber diese Ängste muss man wahrnehmen und sich damit beschäftigen.
    Im Niedriglohnsektor,sprich Kolleginnen ohne Ausbildung,ist der Wechsel sehr hoch,sprich ein Kommen und Gehen,ich mach mir gar nicht die Mühe mehr die Namen lernen,weil sehe evtl. abends und morgens ne halbe Stunde.Die Möglichkeit haben die alten Leute nicht,die sind auf die angewiesen,aber müssen sich ständig an neue Mitarbeiter gewöhnen und das ist sehr schwierig,für Die,weil Pflege hat auch was mit Vertrauen+Nähe tun.


    Lesenswerter Artikel:

    Ein Schlag ins Gesicht der Pflege, vor allem der Altenpflege. Nach dem Muster: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass


  7. #172
    Team Cihan Çelik Avatar von Saruman
    Ort: Borg is Killer
    Bonner Krankenschwester beklagt Zustände in der Pflege

    ...Vier Schwestern oder Pfleger in der Frühschicht, drei im Spätdienst und einer in der Nacht sowie ein Springer im Haus – damit ließe sich die Arbeit gut bewältigen, glaubt Schneider. Solche Besetzungen sind heute Ausnahmen. Wenn der Personalschlüssel einmal stimme, würden Kräfte auf andere unterbesetzte Stationen abgezogen. Auf ihrer jetzigen Station habe sie schon häufiger mit ein, zwei Praktikanten oder Krankenpflegeschülern allein dagestanden. „Ich muss dann offiziell die Verantwortung ablehnen“, sagt Schneider.

    Dazu komme das Sprachproblem. 70 Prozent der Pflegekräfte sprächen nicht Deutsch als Muttersprache. Viele seien fachlich gut. Aber es hapere an der Abstimmung. „Wir verstehen uns einfach nicht – und dann dauert alles viel länger, als es müsste“.
    ...

    So wie im Artikel beschrieben habe ich das Jahre lang auch im Krankenhaus erlebt,wer sich beklagt,Überlastungsanzeigen an die Chefs stellt,muss sich rechtfertigen und bekommt häufig zur Antwort,wenn es ihnen nicht passt,können sie ja gehen. #Gewinnmaximierung

  8. #173
    Zitat Zitat von Saruman Beitrag anzeigen
    ...aber müssen sich ständig an neue Mitarbeiter gewöhnen und das ist sehr schwierig,für Die,weil Pflege hat auch was mit Vertrauen+Nähe tun.
    Hat vielleicht nicht ganz mit dem Thema zu tun aber ich habe vor knapp 20 Jahren Zivi gemacht bei den Malteser und damals dachte ich mir auch schon, was das für eine Belastung für die Leute eigentlich ist. Alle (damals) 11-13 Monate komplett neue Leute, wo man jedesmal wieder komplett bei Null anfängt und wieder Vertrauen schaffen muss in einer Lebenslage wo man dringend auf Hilfe angewiesen ist.

    Im Grunde besteht das Pflegeproblem seit zig Jahrzenten und man konnte es vermutlich mit dem Zivildienst immer noch gut vertuschen aber seit es das alles nicht mehr gibt, sieht man vermutlich auch erstmal die Ausmaße was da alles schief lief....

  9. #174

  10. #175
    Das Problem wird sich in den nächsten Jahren noch verstärken,leider helfen da kleine Änderungen der Politik im Pflegesystem nichts,Ausländer hat man vor 20-30 Jahren auch geholt um den Pflegenotstand zu mindern,mit wenig Erfolg.
    Ich kenne eine Altenpflegerin die hat das 4 Jahre durchgehalten, schnell war ihr klar, sie pflegt nicht nur die alten Menschen,sondern gleichzeitig die Angehörigen mit. Kritik und Anspruchshaltung der Angehörigen hat dazu geführt, das sie diesen Beruf aufgegeben hat.
    Heute ist sie im Büro tätig.

  11. #176
    Team Cihan Çelik Avatar von Saruman
    Ort: Borg is Killer
    Zitat Zitat von Predni Beitrag anzeigen
    Im Grunde besteht das Pflegeproblem seit zig Jahrzenten und man konnte es vermutlich mit dem Zivildienst immer noch gut vertuschen aber seit es das alles nicht mehr gibt, sieht man vermutlich auch erstmal die Ausmaße was da alles schief lief....
    Das ist sicherlich ein Teilaspekt,wir waren billige Arbeitskräfte für die Arbeitgeber,aber man konnte mit den Zivis planen.
    Ich fand die Besetzung/Personalschlüssel Anfang der 90er ok und man ging zufriedener nach hause als jetzt.Dann kam der Berechnungs-/Kostenschlüssel (DRG) der Krankenkassen,der in meinen Augen alles veränderte und den Job zur reinen Fließbandarbeit machte,der Leistungsdruck nahm zu.
    Dazu noch die Privatisierung von Häusern/Anbieter,die nicht an den öffentlichen Tarif gebunden sind...




    Fehlt nur noch,Beruf kommt von Berufung.

  12. #177

  13. #178
    Top-Fangirl Avatar von dedeli I.O.F.F. Team
    Ort: München
    In der FAZ wird eine Studie mit aktuellen Gehaltsdaten vorgestellt, kein Wunder dass Fachkräftemangel besteht :

    Den Daten zufolge verdienen Altenpfleger im Schnitt als Berufseinsteiger nach ihrer Ausbildung 28.787 Euro Bruttojahresgehalt. Nach mehr als neun Jahren sind die Durchschnittsgehälter der Analyse zufolge zwar angestiegen, befinden sich aber auch dann noch in einem vergleichsweise niedrigen Bereich: 31.298 Euro Bruttojahresgehalt kann ein Altenpfleger mit dieser Berufserfahrung im Schnitt erwarten.
    Bei den Pflegehelfern wird im Durschschnitt mit 9 Jahren Berufserfahrung 25.056 Euro Brutto (!) gezahlt.

    http://www.faz.net/aktuell/beruf-cha...-15563442.html

  14. #179
    Zielstrebig Avatar von moki
    Ort: Niederbergisches Land
    Ja, das ist schon eher die Realität.
    Gegen Faschisten und deren Sympathisanten zu sein, macht einen nicht automatisch links, sondern demokratisch gesinnt.

  15. #180
    Zitat Zitat von dedeli Beitrag anzeigen
    In der FAZ wird eine Studie mit aktuellen Gehaltsdaten vorgestellt, kein Wunder dass Fachkräftemangel besteht :

    Den Daten zufolge verdienen Altenpfleger im Schnitt als Berufseinsteiger nach ihrer Ausbildung 28.787 Euro Bruttojahresgehalt. Nach mehr als neun Jahren sind die Durchschnittsgehälter der Analyse zufolge zwar angestiegen, befinden sich aber auch dann noch in einem vergleichsweise niedrigen Bereich: 31.298 Euro Bruttojahresgehalt kann ein Altenpfleger mit dieser Berufserfahrung im Schnitt erwarten.
    Bei den Pflegehelfern wird im Durschschnitt mit 9 Jahren Berufserfahrung 25.056 Euro Brutto (!) gezahlt.

    http://www.faz.net/aktuell/beruf-cha...-15563442.html
    Erstaunlich:
    Auch Altenpfleger mit (mind.) Bachelor verdienen nicht viel mehr, sondern mit 9 Jahren Berufserfahrung 32.684 Euro.
    Okay, wenn sie die gleiche Arbeit machen wie ein "normaler" Altenpfleger, gibt es auch keine Grund, dass sie mehr verdienen sollten, aber dafür haben sie doch nicht studiert?! Und was haben sie studiert? Altenpflege - oder Romanistik?

    Ich vermute, in der Regel wird ein studierter Altenpfleger nach 9 Berufsjahren doch schon längst eine Führungsposition ausüben, oder sehe ich das falsch?


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